Liebe Besucherinnen und Besucher,

es sind Visionen, die uns antreiben und Großes erreichen lassen. Und die Energiewende ist mit Sicherheit ein großes Ziel! Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sind wir ein großes Stück vorangekommen. Aber es reicht nicht, ausschließlich auf den Zubau von Wind- und Solarkraftwerken zu setzen – wir müssen parallel dazu die Digitalisierung im Energiebereich vorantreiben. Mit dem Förderprogramm SINTEG tut das Bundeswirtschaftsministerium genau das: In fünf Modellregionen entstehen praxistaugliche Lösungen. WindNODE hat sich dabei einem zentralen Aspekt der Energiewende verschrieben: der Flexibilisierung des Verbrauchs. Ohne ihn werden wir es nicht schaffen, fluktuierende Erzeuger wie Wind- und Solarkraftwerke ins Stromnetz zu integrieren. Hier ist fundamentales Umdenken gefragt:

Wir müssen lernen, Strom dann zu verbrauchen, wenn er ausreichend zur Verfügung steht. Das wird nur gelingen, wenn alle mitmachen und eine gemeinsame Vision entwickeln – schließlich ist die Energiewende das zentrale Projekt unserer Generation. Umso wichtiger ist es, dass wir nicht nur an den Verstand appellieren, sondern auch an die Emotionen.

Wir müssen Herzen und Hirne gewinnen! Genau hier kommt die Kunst ins Spiel: Sie eröffnet einen sinnlichen und emotionalen Zugang zum Thema und sie regt zum Nachdenken an. Kurz: Kunst ermöglicht eine ganzheitliche Ansprache der Menschen. Das zeigen die hier abgebildeten Kunstwerke, in die jeweils drei unterschiedliche Perspektiven eingeflossen sind. Nach Vorträgen wurde in einer kleinen Gruppe diskutiert und verschiedene Ideen zusammengebracht. Am Ende hat ein Künstler das Ergebnis dieser Diskussionen in ein Bild verwandelt

– und seine ganz persönliche Note hinzugefügt.

Dieser kreative Prozess hat bei den beteiligten Personen andere Gehirnareale als bei einer rein rationalen Herangehensweise aktiviert – und ließ konkrete Bilder einer erstrebenswerten Zukunft entstehen. So ist eine ganze Galerie an Visionen entstanden, die nicht nur die Sichtweise der direkt Beteiligten verändern kann. Auch die breite Öffentlichkeit lässt sich durch die bildhafte Ansprache besser an das abstrakte Thema „Energiewende“ heranführen. Es erhält eine zusätzliche ästhetische Dimension und regt die Besucher der Ausstellung unmittelbar zum Nachdenken und zu eigenen inneren Bildern an – ganz im Sinne von Goethes Einsicht: „Die Kunst ist die Vermittlerin des Unaussprechlichen.“

Maria Reinisch